Im Landkreis wird ein zweites Frauenhaus benötigt!

Veröffentlicht am 12.12.2023 in Kreistagsfraktion

Im Landkreis wird ein zweites Frauenhaus benötigt!

 

Der gefährlichste Ort für Frauen ist zuhause. Fast an jedem dritten Tag wird in Deutschland eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet,  körperlich und seelisch misshandelt – auch hier im Landkreis und in Ditzingen. In der Istanbul-Konvention hat sich Deutschland zum Schutz von Frauen vor häuslicher Gewalt verpflichtet. Der Bedarf an Plätzen in Frauenhäusern beläuft sich in Deutschland rechnerisch auf 21.100 – vorhanden sind bisher 6.800. Auf den Landkreis Ludwigsburg heruntergerechnet beträgt der Bedarf 140 Plätze vorhanden sind im einzigen Ludwigsburger Frauenhaus derzeit 19 Plätze. Rechnet man die durchschnittliche Versorgung in Deutschland  auf den Landkreis um, dann wären dies 45 Plätze. Der Verein „Frauen für Frauen“, der das Ludwigsburger Frauenhaus betreibt, beklagt seit langem die erhebliche Unterversorgung. Auch Jungsozialisten und die Grüne Jugend im Landkreis weisen mit einer  Online-Petition auf den Notstand hin!

In Ludwigsburg hat der Verein „Frauen für Frauen“ nun ein Haus gefunden, das für 3,5 Mio. Euro für diesen Zweck umgebaut werden könnte. Hierfür wurde beim Bundesfamilienministerium ein Förderantrag gestellt. Nachdem dieser ein Jahr lang unbearbeitet dort herum lag, wurde der Antrag nun abschlägig beschieden.

Ein Antrag der SPD-Kreistagsfraktion mit dem Ziel, dass der Landkreis in die Finanzierung eines zweiten Frauenhauses einsteigen soll, wurde unter Verweis auf den laufenden Förderantrag zurückgestellt.

Nachdem nun aber klar ist, dass es vom Bund kein Geld gibt, müssen andere Wege gefunden werden.

Da im Haushaltsentwurf des Landkreises für 2024 für dieses Projekt leider kein Geld vorgesehen ist, möchte Landrat Allgaier versuchen, das Geld  - wie dies z.B. auch bei den Tierheimen gemacht wird! - zusammen mit den 39 Städten und Gemeinden des Landkreises aufzubringen. Die SPD-Kreistagsfraktion setzt darauf, dass die Oberbürgermeister und Bürgermeister im Landkreis es als ihre Pflicht ansehen, dieses Vorhaben nach Kräften zu unterstützen.

 Zum Nutzen der betroffenen Frauen!

Erika Pudleiner SPD Kreistagsfraktion