Frohe Weihnachten und einen guten Start ins Jahr 2016 - auch unseren neuen Gerlingerinnen und Gerlingern

Veröffentlicht am 15.12.2015 in Fraktion

Weihnachten und Politik passen eigentlich nicht gut zusammen. Weihnachten sollte die Zeit der Besinnung und des Nachdenkens sein, eine Zeit des Abschaltens und des Kräftesammelns – am schönsten im Kreis der Familie. Dagegen steht „Politik“ eher für den hektischen und stressigen Alltag, für kleinere und größere Probleme, anstrengende Diskussionen und Streitereien. Wahrlich keine Dinge, die das Weihnachtsfest dominieren sollten.

Es ist in meinen Augen aber die derzeitige (welt-)politische Lage, die uns vor Augen führen kann, warum wir Weihnachten (eigentlich) feiern. Sicher nicht nur wegen der Geschenke, der eingängigen Weihnachtslieder oder wegen des guten Essens. Natürlich sind das alles Dinge, die das Weihnachtsfest schöner machen. Es sind aber eigentlich nur Nebensächlichkeiten. Das wird mir dieser Tage vor allem dann deutlich bewusst, wenn ich an die große Zahl von Flüchtlingen denke. Über die Weihnachtsfeiertage werden die Unterkünfte auf dem Gelände des Betriebshofs bezogen. Zusammen mit den bereits in Gerlingen wohnenden Flüchtlingen werden dann insgesamt ca. 250 Flüchtlinge in Gerlingen untergebracht sein. Es sind vor allem Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten, weil sie dort nicht in Frieden und ohne Angst vor Verfolgung leben können. Menschen, die eine andere Sprache sprechen, oft einer anderen Religion angehören und andere kulturelle Bräuche haben. An Weihnachten feiern wir die Geburt desjenigen, der die Menschen seinerzeit immer wieder aufgerufen und ermutigt hat, notleidenden Menschen zu helfen – und zwar unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer Sprache oder ihrem sozialem Rang. Diese Botschaft ist heute aktueller denn je.

Wir können in Gerlingen das Flüchtlingsproblem nicht lösen. Wir sollten aber unser bestes tun, um den Menschen zu helfen, die zu uns kommen. Wie das in Gerlingen bisher geschieht, ist vorbildlich. Zum Beispiel war bisher nicht erforderlich, Gerlinger Sporthallen zu belegen, weil bereits frühzeitig die Unterkünfte in der Weilimdorfer Straße und auf dem Betriebshofgelände geschaffen wurden. Hauptamtliche Sozialarbeiter betreuen dort die Bewohner. Auch die überwältigende Anzahl an freiwilligen Unterstützern trägt maßgeblich dazu bei, dass sich die Ankömmlinge in Gerlingen wohl und willkommen fühlen. Im Namen der SPD-Fraktion bedanke ich mich bei allen Haupt- und Ehrenamtlichen ganz herzlich, die sich in die Flüchtlingsarbeit konstruktiv und mit großem Engagement einbringen.

Das bisher Geleistete soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch in den kommenden Jahren viele Flüchtlinge zu uns nach Deutschland kommen werden. Im nächsten Jahr werden wir in Gerlingen nach derzeitigem Planungsstand weitere 290 Flüchtlinge unterzubringen haben. Das Ziel von Stadtverwaltung und Gemeinderat ist es hierbei, eine Belegung der Sporthallen nach wie vor zu vermeiden. Andernfalls würden große Teile des gesellschaftlichen Lebens in Gerlingen nicht mehr stattfinden können. Die gemeinsame Strategie ist es, im gesamten Stadtgebiet vorrangig kleine Unterkünfte zu finden und dem Landratsamt anzubieten, um die Integration der Flüchtlinge zu erleichtern. Über entsprechende Wohnraumangebote ist die Stadtverwaltung oder das Landratsamt Ludwigsburg sehr dankbar.

Neben dieser politischen Botschaft möchte ich diesen Beitrag aber auch dafür nutzen, um im Namen der SPD-Fraktion meinen ganz herzlichen Dank für die Unterstützung unserer Arbeit im vergangenen Jahr und das in uns gesetzte Vertrauen auszusprechen. Wir wünschen Ihnen frohe Feiertage. Auf ein gesundes Wiedersehen im neuen Jahr!

Für die SPD-Fraktion

Frank Moll