Ganztagsschule

Veröffentlicht am 28.11.2006 in Landespolitik

Ganztagsschulen: Jugendbegleiter sind kein Ersatz für pädagogische
Fachkräfte

MdL Frank Mentrup: "Echte Ganztagsschulen brauchen pädagogische Profis, die Landesregierung aber opfert für die Jugendbegleiter 800 Stellen bei den Lehrkräften"

Nach Ansicht der SPD-Landtagsfraktion beschreitet die Landesregierung beim Ausbau der Ganztagsschulen einen Irrweg. "Ehrenamtliche Jugendbegleiter sind kein Ersatz für pädagogische Fachkräfte", kritisierte der Abgeordnete Frank Mentrup, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion. Um die ehrenamtlichen Jugendbegleiter finanzieren zu können, würden 800 Lehrerstellen "umgewidmet", also de facto den Schulen entzogen. Die Landesregierung befördere so einen bedenklichen Trend zur Entprofessionalisierung im Bildungswesen, so Mentrup. Es sei zwar zu begrüßen, dass sich Schulen für ihr gesellschaftliches Umfeld öffneten und dass sich Ehrenamtliche in den Schulalltag einbringen wollen. Dies dürfe jedoch nicht zulasten von ausgebildetem pädagogischem Personal gehen. "Ehrenamtliche können ein Ganztagsschulangebot lediglich ergänzen", unterstrich Mentrup.

Mentrup hält das Jugendbegleiter-Konzept der Landesregierung auch aus organisatorischen und pädagogischen Gründen für fragwürdig. Auf der Basis von Halbjahresverträgen mit Jugendbegleitern lasse sich kein verlässliches Ganztagsangebot realisieren. Ganztagsschulen bräuchten Planungssicherheit und insbesondere ein pädagogisches Konzept, das hauptamtliche Lehrkräfte umsetzen müssten. "Wer Ganztagsschulen will, die diesen Namen wirklich verdienen, muss das dafür erforderliche pädagogische Personal zur Verfügung stellen", so Mentrup.