Nie wieder!

Veröffentlicht am 29.01.2024 in Ortsverein

Kranzniederlegung an der Gedenkstätte Blosenberg in Leonberg

 


In den vergangenen Wochen und Monaten wird uns sehr deutlich vor Augen geführt, dass unsere Demokratie kein Selbstläufer ist. Sie ist in Gefahr. Viele von uns spüren das. Es ist ein bedrückendes Gefühl.

Gerade der Jahrestag der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Ausschwitz erinnert uns schmerzlich daran, was passieren kann, wenn man blind einer Ideologie folgt, die Menschen in „Rassen“ einteilt und sich im gleichen Atemzug als überlegen propagiert: Unfreiheit, Verfolgung, Krieg, Gewalt und Tod in einem unvorstellbaren Ausmaß waren die Folge.

Ich bekomme Gänsehaut, wenn ich Zeitzeugen von ihren persönlichen Erlebnissen berichten höre. Dabei denke ich zuerst an unseren Gerlinger Bürgermeister i.R. und Ehrenbürger Albrecht Sellner, der bei der Veranstaltung zum Volkstrauertag im vergangenen November eindrücklich und sehr anschaulich aus seinem Leben in den Kriegsjahren erzählt hat. Auch das Interview von Margot Friedländer, einer Überlebenden des Holocaust, am 26. Januar in den Tagesthemen hat mich sehr bewegt.

Neben Erinnerungen von Zeitzeugen zeigen uns auch Gedenkstätten die Gräuel des Krieges. Etwa das Denkmal an Johanna Schweizer am Stadtmuseum in Gerlingen oder die Gedenkstätte Blosenberg in Leonberg. Sie erinnern uns daran, dass die Verbrechen nicht „nur“ irgendwo in Deutschland und Europa verübt wurden. Sie waren nicht ganz weit weg. Sie haben Menschen in Gerlingen betroffen und sie wurden in unmittelbarer Nachbarschaft Gerlingens verübt. Deshalb gedenkt auch der Gerlinger SPD-Ortsverein nun schon seit über 20 Jahren den Opfern von Krieg, Vertreibung, Verfolgung und Mord.

Die Gerlingerin Johanna Schweizer wurde ermordet, weil ihr Leben nicht als lebenswert angesehen wurde. „Euthanasie“ nannte man das beschönigend. Im Konzentrationslager Leonberg wurden Menschen inhaftiert und zur Arbeit gezwungen, knapp 400 Menschen starben.

Zeitzeugen und Gedenkstätten mahnen uns in diesen Zeiten ganz besonders: Nie wieder!

Für die SPD
Dr. Frank Moll