Zum Römer-Areal

Veröffentlicht am 22.11.2008 in Jusos in Aktion

Das Römer-Areal bereitet den Beteiligten Kopfzerbrechen

Die Bebauung des Römer-Areals an der Weilimdorfer Straße ist gerade ein „heißes“ Thema in Gerlingen. Dort sollen ein Lidl-Discountmarkt, eine Rossmann-Drogerie und ein Bäcker entstehen. Jedoch gibt es Bedenken der Anwohner, ob die geplante Bebauung nicht nur auf Kosten der Anlieger möglich ist. Bauer Müller fürchtet sogar um seine Existenz, sollte ein Markt errichtet werden.

Die Situation der betroffenen Nachbarn
Man muss die Situation der Anwohner verstehen und ihre Ängste ernst nehmen. Die Größe des Gebäudes ist so eine. So soll beispielsweise die überbaute Fläche größer sein, als der Bebauungsplan dies vorsieht. Sie wird mit der Grundflächenzahl (GRZ) gemessen, die von 0,3 auf 0,49 vergrößert wurde. Ein Markt zieht Kunden an, die vermutlich mit dem Auto zum Einkaufen fahren werden. Die Belieferung der Märkte erfolgt über LKWs. Dieser erhöhte Verkehr bringt eine Lärm- und Abgasbelastung mit sich. Es ist auch nur zu verständlich, dass eine Tiefgarageneinfahrt in nur 4-5m Abstand vom Schlafzimmerfenster Unmut erzeugt. Daneben besteht die Befürchtung in Gerlingen als Buhmann wahrgenommen zu werden. Es ist wichtig an dieser Stelle zu betonen, dass auch die Bewohner der Nachbargrundstücke im Grundsatz für einen Lebensmittelmarkt sind. Es darf ihnen aber nicht zur Last gelegt werden, dass sie versuchen für ihre Rechte und Interessen zu kämpfen. Die psychische Belastung darf dabei nicht unterschätzt werden, wenn man beinahe täglich überzeugt werden soll, seine eigene Haltung aufzugeben..

Die Brisanz für die Stadt Gerlingen
Auf der anderen Seite muss man sich darüber bewusst sein, dass ein Lidl-Markt in Innenstadtnähe zwangsläufig in ein bewohntes Gebiet gebaut werden muss. Will man dieses Problem umgehen, bleibt nur noch die grüne Wiese mit allen negativen Folgen für die Gerlinger Innenstadt und den Gerlinger Einzelhandel. Eine pflichtbewusste Stadtverwaltung darf dieses Problem nicht aus dem Auge verlieren. Wer die lange Planung genauer mitverfolgt hat, kann sehr deutlich erkennen, dass die Interessen der Anwohner ernst genommen werden. Die Planungen wurden bereits mehrfach im Interesse der Anwohner angepasst. Dabei wurde auf ein Stockwerk verzichtet, die Tiefgarageneinfahrt wurde wenn auch nur marginal verschoben, eine zusätzliche Lärmschutzwand soll gebaut werden und die Anzahl der Parkplätze wurde reduziert.
Der Markt kann nicht weiter verkleinert werden, weil das Projekt laut Investor dann unwirtschaftlich wird. Lidl und Rossmann verlangen eine Mindestgröße an Verkaufsfläche. Wird sie nicht bereitgestellt, springen sie ab. Es liegt in der Entscheidungsgewalt des Investors, ob eine Drogerie mitangesiedelt werden soll oder nicht. Mit Rossmann und Lidl werden es zwei Unternehmen sein, die in Gerlingen schon lange ihre Waren verkaufen und auf jeden Fall für mindestens 10 Jahre an diesem Standort bleiben werden.

Die Entscheidungsalternativen
Unter dem Strich kann man sich zwischen „ja“ und „nein“ entscheiden. Ein „Ja, aber kleiner“ steht nicht zur Debatte. Will man es kleiner, springt der Investor ab. Dann kann es passieren, dass Wohnhäuser gebaut werden, die nebenbei gesagt ebenfalls mehr Verkehr mit sich bringen und eben auch die Existenz von Herrn Müller gefährden könnten. Ein fußläufig erreichbarer Markt bringt insbesondere für ältere Gerlingerinnen und Gerlinger Vorteile mit sich. Die Jusos schließen sich der Forderung nach einem Bestandsschutz für den Bauernhof von Herrn Müller an. Durch die jüngsten Änderungen der Planung halten wir die Belastungen für die anderen Anwohner für erträglich. Ein Gutachten, ob eine Luftbelastung zu erwarten ist, muss dabei noch abgewartet werden.

Fazit:
Da sich die Möglichkeiten inzwischen auf „für“ und „wider“ beschränken, möchten wir deutlich manchen, dass die Juso-AG für die Errichtung des Marktes auf dem Römer-Areal ist, wie er in der derzeitigen Planung vorgesehen ist.

Für die Juso-AG
Frank Moll